Ein Messebericht aus dem TGC-Bauteam.
Was die Ausstellerauswahl über die Digitalisierung des Bauwesens aussagt.
Kerstin Federkeil
Inside Sales
TGC Group
Eine Fachmesse, die sich ausschließlich um die Digitalisierung der Baubranche dreht? Dass wir aus dem TGC Bau-Team dorthin müssen, war uns sofort klar. Als Ableger von der BAU in München speziell für IT-Themen der Bauindustrie versprach uns eine Kölner Baumesse Einblicke in Trends und neue Technologien. Und natürlich wollten wir auch einmal schauen, was die Konkurrenz aus der DMS- und ECM-Welt so treibt. Unsere Inside-Sales-Expertin Kerstin Federkeil berichtet, was wir von der Premieren-Messe in Köln mitnehmen konnten.
Auf nach Köln zur Baumesse 2020
Trotz Sturm und Schneetreiben auf unserer Strecke durch die Eifel, sind wir wohlbehalten in Köln angekommen und verschafften uns einen ersten Überblick über die Messe. Glücklicherweise waren wir bestens vorbereitet und hatten uns im Vorfeld schon durch das Ausstellerverzeichnis gekämpft um gezielte Anlaufpunkte zu haben.
So sieht das dann aus, wenn ein Digitalunternehmen voll digital auf einer digitalen Baumesse unterwegs ist 😉
DMS-Lösungen? Fehlanzeige!
Aber Spaß beiseite. Nach einem ersten Messerundgang fiel uns vor allem eines ins Auge: BIM, BIM und noch mehr Anbieter für BIM. Gefühlt 80% der Aussteller zeigten BIM (Building Information Modeling) Technologien. Daneben fanden sich einige CAD-Softwares und es gab sogar Anbieter für Drohneneinsatz am Bau sowie Augmented Reality und eine Virtual Reality Arena.
Für den technologiebegeisterten Messebesucher sicher alles ganz interessante Themen, allerdings kam bei uns zu diesem Zeitpunkt schon die Frage auf, warum hier vor allem derartige Technologien gezeigt werden, die zwar sicherlich für die Bauplanung und -ausführung interessant sind, aber kaum Lösungen gezeigt werden, die im Kern des Unternehmens, in der Verwaltung ansetzen? So war zu unserer Überraschung und auch zu unserer Enttäuschung kein einziger DMS-Anbieter vertreten. Von ein paar Branchen-ERPs, die teils rudimentäre DMS-Module verkaufen, einmal abgesehen, gab es da einfach NICHTS.
Nur 4% aller Unternehmen im Bauhauptgewerbe schöpfen die Potenziale der Digitalisierung aus. (PWC Studie von 2018)
Viele denken scheinbar, Digitalisierung müsse disruptiv sein und völlig neue, großartige Dinge beherbergen und am Ende passiert dann oftmals garnichts. Stattdessen wäre es sinnvoll, die ureigenen Prozesse zu unterstützen und die generelle Organisationsqualität zu verbessern. Mit diesem Wissen im Hinterkopf und unseren eigenen Erfahrungen mit unseren Kunden aus der Baubranche, die vor der Zusammenarbeit mit uns kaum digitalisiert waren, stellt sich an dieser Stelle schon die Frage, warum auf das Thema DMS-/ ECM-Lösungen auf der Messe eine klaffende Lücke bildet.
Ungenutzte Potenziale im Dokumentenmanagement
Nun könnte man annehmen, wir sind einfach auf dieses Thema fokussiert und daher fiel uns das Fehlen von Dokumentenmanagementsystemen so stark auf. Aber der Dialog mit Messebesuchern, die nicht wie wir aus der IT-Welt, sondern direkt aus der Baubranche stammen, gab uns recht. Viele wissen gar nicht so genau, was ihnen ein DMS oder eine ECM-Software überhaupt bringen können, aber wenn man dann kurz über Themen spricht wie mobilen Zugriff auf sämtliche Dokumente, digitale Bauakten, Digitalisierungen von Lieferscheinen und Rechnungen, Ressourcenplanung oder aber ein Echtzeitreporting zu den Baustellen, dann erleben genau diese Unternehmer plötzlich einen Aha-Moment angesichts dieser ungeahnten Möglichkeiten – die viel konkreter an den Anforderungen sitzen, als Augmented Reality.
Dass das nicht nur die Wahrnehmung einzelner Messebesucher war, wurde vor allem auch während einer Gesprächsrunde des Bühnenprogramms klar. Anwesend waren drei Geschäftsführer verschiedener Bauunternehmen, einer davon auch ein Vertreter des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).
- Die Baubranche digitalisiert allgemein viel zu wenig
- Durch digitale Lösungen können Rechnungen 30% schneller bearbeitet werden
- Allein durch die Einhaltung von Skontofristen mit Hilfe eines DMS kann die Anschaffung der Software komplett amortisiert werden
- 50% Zeitersparnis durch den Einsatz digitaler Lösungen
- Es gibt viele Insellösungen, aber keine übergreifende Plattform!
Keine übergreifende Plattform? Das bestätigt unseren Eindruck des Messeangebots. Denn das gibt’s, aber es wurde eben nicht ausgestellt. Und genau an dieser Stelle kommen wir ins Spiel. Egal ob ein Bauunternehmen noch völlig analog arbeitet oder bereits bestimmte Technologien einsetzt, unsere Kernkompetenz ist es, werthaltige digitale Plattformen zu schaffen, die nicht nur die internen Prozesse verbessern und einen spürbaren wirtschaftlichen Nutzen mitbringen, sondern auch individuell nach Bedarf aufbaubar und ausbaufähig sind.
Unser Fazit
Eins ist klar: ein Unternehmen wie die TGC fehlte ganz klar auf der Messe 2020. Nun fand die Messe zum digitalen Bauwesen auch zum ersten Mal überhaupt in Köln statt (ok, nun wissen die meisten, um welche Messe es geht). Jetzt wo wir um diese Lücke wissen, ist sicher, dass wir diese beim nächsten Event in zwei Jahren füllen werden. Also: Um die Digitalisierung der Baubranche voran zu treiben und den Unternehmen einen schnellen und spürbaren Nutzen zu bringen, müssen wir erst mal gar nicht über nahezu Science Fiction-artigen Technologien wie Baurobotik oder Drohneneinsatz sprechen. Fangen wir doch im Kern der Sache mit Dokumentenmanagement an, um die eigene Organisationsqualität zu verbessern oder wie es einer der Teilnehmer aus genannter Diskussionsrunde so schön ausdrückte: Wir müssen eine Brücke schlagen zwischen der analogen und der digitalen Welt.
Startseite » Was es auf der Baumesse 2020 in Köln zu entdecken gab!
Startseite » Was es auf der Baumesse 2020 in Köln zu entdecken gab!